Fliesen austauschen -
kein Problem!
kein Problem!
Das passiert, wenn ich beim Rasieren noch halb schlafe: Die Schwerkraft hat zugeschlagen, die Fliese ist hin. Nicht weiter schlimm, wenn ich noch eine Ersatzfliese habe: Der Austausch ist gar nicht so schwer.
Fliesen sind in der Regel ein sehr robuster Bodenbelag, der einiges aushält - aber eben nicht alles. In diesem Fall hat die Fliese den kürzeren gezogen, als sie sich mit meiner Rasierwasserflasche anlegte, die dabei allerdings auch zu Bruch gegangen ist. Die Oberfläche war abgeplatzt, der Schaden weder zu verbergen noch zu übersehen. Man gut, daß ich beim Verlegen an Ersatzfliesen gedacht hatte. Der Austausch einer defekten Fliese ist einfacher, als ich zunächst angenommen habe. Das kann sogar Hausmeister Beckmann.
Es hält zunächst vielleicht etwas auf, die alte Fliese zu entfernen, je nachdem, wie gut sie verklebt war. Hierbei muß ich sehr vorsichtig sein, um nicht die benachbarten Fliesen zu beschädigen. Beim anschließenden Säubern der Stelle sollte ich darauf acht geben, daß der alte Kleber und Mörtel restlos entfernt wird. Auch wenn ich nur eine Fliese wiederherzustellen habe, am Fliesenkleber sollte ich keinesfalls sparen.
Je nachdem, ob der Belag auf Spanplatten verlegt ist oder sich eine Fußbodenheizung darunter befindet, muß ich flexiblen Kleber verwenden. Er ist kunststoffvergütet und kann so die Bewegungen des Untergrundes bis zu einem gewissen Maß ausgleichen. Bei normalem Kleber würden Dimensionsänderungen des Bodens leicht zu Rissen in der gefliesten Fläche führen. Wenn ich flexiblen Kleber nehme, muß ich auch flexiblen Fugenmörtel benutzen. Ich kann natürlich auch einen Kunststoffzusatz zum herkömmlichen Mörtel geben, dadurch wird er rißbeständiger und wasserabweisend. Den groben Überschuß nach dem Einschlämmen in die Fugen entferne ich mit einer Gummirakel. Die restlichen Spuren wische ich mit klarem Wasser und einem Schwamm ab. Hartnäckiger Grauschleier verschwindet beim Nachpolieren mit einem weichen, trockenen Tuch.
Arbeitsschritte:
Zuerst muß ich die Fugen um die defekte Fliese z.B. mit einem Akku-Naßschneider oder Hammer und Meißel auftrennen. Danach kann ich den schadhaften Belag mit Hilfe eines Hammers zertrümmern und entfernen. Mit einem Elektroschaber geht es sicherlich etwas leichter, ein scharfer Meißel erfüllt aber auch seinen Zweck: Der Untergrund muß komplett von alten Kleber- und Mörtelresten befreit werden.
Auf die saubere und trockene Fläche trage ich den neuen Kleber mit einem Zahnspachtel auf. Wenn ich nur kleinere Fliesen auszutauschen habe, so kann ich den Kleber direkt auf die Rückseite geben. Die neue Fliese einpassen und unter leichtem Druck ausrichten. Fliesenkleber, der in die Fugen quillt, muß ich entfernen. Nach der angegebenen Abbindezeit des Klebers geht es ans Verfugen. Hat der Mörtel auch die richtige Farbe? Am besten nehme ich das Ursprungsprodukt. Damit alles wieder so wird, wie es war, entferne ich den restlichen Mörtel mit einem feuchten Schwamm. Leichte Schleier zuletzt mit einem trockenen Tuch wegpolieren.
Es schrieb für Sie Ihr Hausmeister Rolf Beckmann aus Bremen.